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Luchs-Auswilderung
Luchsnachwuchs im Harz Ein Jungluchs im Sept. 2004 mit ausgewilderter
Luchs-Mutter im Nationalpark Harz.

Historie

Früher gab es in ganz Europa Luchse. Sie wurden jedoch in den vergangenen Jahrhunderten verfolgt. Einerseits hielt man den Luchs für eine gefährliche Bestie, andererseits war er wegen Schafrisse nicht gerade beliebt. Dafür um so mehr sein Fell. Im Jahre 1818 fand schließlich die letzte Luchsjagd im Harz statt, und der letzte Luchs wurde erlegt. Wer sich mit Luchsen näher beschäftigt weiß jedoch, dass freie, wild lebende Luchse scheu sind und Kontakte mit Menschen meiden. Internationale Abkommen (Berner Konvention, Washingtoner Artenschutzabkommen, FFH-Richtlinie) sollen heute den Luchs schützen. In Deutschland stehen Luchse unter dem Schutz des Bundesjagdgesetzes.

Auswilderung

Erste Auswilderungsversuche in Europa

Um den Luchs wieder in Europe anzusiedeln, gibt es eine ganze Reihe von Projekten. Besonders aktiv ist dabei die Schweiz, wo zahlreiche Luchse eingefangen und umgesiedelt wurden. Sie erhalten Halsbänder mit Funksendern, und ihre Wege können so verfolgt werden.
Um eine schnellere Erhöhung der Luchspopulation in Europa zu erreichen, wird auch ein anderer Weg eingeschlagen, die Auswilderung von Gehegeluchsen. Vorreiter dafür ist der polnische Kampinoski-Nationalpark bei Warschau. Dort werden seit 1993 Gehegeluchse ausgewildert und erste Erfahrungen gesammelt. Bedenken bestehen dabei, ob solche Luchse zum einen in der Lage sind, selbst Beute erfolgreich zu jagen und andererseits scheu genug gegenüber den Menschen sind. Auf ähnliche Projekte in Tschechien und Frankreich führt man es zurück, dass es wieder freie Luchse im Bayerischen Wald und im Pfälzer Wald gibt. Alle Erfahrungen aus diesen Projekten waren sehr positiv.


Das Harzer Luchs-Projekt

Luchs-Poster Harz Poster "Der Luchs zurück im Harz"
(für großes Bild anklicken, 800 KB)
Quelle: Nationalpark Harz

Um den Bestand an Luchsen in Mitteleuropa erhalten und erhöhen zu können, muss jedoch für eine Verbindung der getrennten Populationen gesorgt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, haben im Jahr 1999 der Niedersächsische Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der Niedersächsische Umweltminister und der Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. beschlossen, ein Auswilderungsprojekt für Luchse zu starten. Da die internationalen Erfahrungen mit Gehege-Luchs-Auswilderungen positiv waren und man die schon geringen Luchs-Populationen nicht stören wollte, wurde auf Umsiedlungen von freien Luchsen verzichtet und auf Gehege-Luchse gesetzt. Das Wiederansiedlungsprogramm wird von der Nationalparkverwaltung Harz durchgeführt, soll 5 - 10 Jahre dauern und wird von den beteiligten Partnern finanziert.

In einem großen Eingewöhnungsgehege im Nationalpark Harz werden die Luchse auf die Freiheit vorbereitet. Um die Verwilderung der Tiere zu fördern, werden die Kontakte mit Menschen reduziert. Nach nur etwa zwei bis drei Monaten Eingewöhnung können die Tiere in die Freiheit entlassen werden. In jedem Jahr werden mehrere Luchse freigelassen. Es konnte eine Reihe von Wildparks gewonnen werden, dem Projekt Luchse kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Zur Information der Öffentlichkeit wurde im August 2000 ein Schaugehege bei der Waldgaststätte Rabenklippe eröffnet. Es ist ca. 1 ha groß. Bei meinem letzten Besuch habe ich auch ein paar Fotos vom Luchsgehege Rabenklippe angefertigt.

In Zusammenarbeit mit der Jägerschaft werden Spuren der ausgewildeten Luchse gesammelt und der Nationalparkverwaltung Harz zugeleitet. Die Auswertungen sind auch bei diesem Projekt sehr vielversprechend: Die Luchse breiten sich im Harz und darüber hinaus aus - und es gibt sogar Luchsnachwuchs in Freiheit.