Luchse, Tiger und Sirenen
Naturdokumentation

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Volker Lechtenbrink
Volker Lechtenbrink mit einer Tierfalle

Iberische Luchse, Amur-Tiger, Anatolische Leoparden, Mönchsrobben in der Türkei und Seekühe auf den Philippinen - sie alle könnten in wenigen Jahren bloß noch in Büchern existieren. Um die letzten Exemplare ihrer Art zu retten, führen weltweit oft einzelne Personen einen Kampf. Mit seltenen Tieraufnahmen und persönlichen Porträts der Umweltschützer führt der bekannte Schauspieler Volker Lechtenbrink rund um den Globus.

Im Mittelpunkt steht dabei das Projekt des spanischen Biologen Jesus Cobo, der sich um die seltenste Raubkatze Europas bemüht, den Iberischen Luchs. Wilderer haben die örtlichen Kaninchenbestände derart dezimiert, dass für die letzten 200 Luchse kaum noch etwas übrig bleibt.

Viel schlimmer in Russland: Hier machen Wilderer direkt Jagd auf den Stolz der Sibirischen Wälder. Mit Fallen und Flinten stellen sie den letzten Amur-Tigern nach, denn ihr Fell ist Tausende Dollar wert und die verschiedensten Körperteile sind in der chinesischen Medizin hoch geschätzt. Pawel Formenko ist mit seinen Wildhütern unermüdlich für die größte Raubkatze der Welt im Einsatz. Allerdings ist der Osten Sibiriens ein riesiges Gebiet. Doch er hat Erfolg: Heute leben schon wieder doppelt so viele Tiger in der Region. Die Tiere, so erzählt Pawel, sind seine Brüder: scheu, stark, empfindsam und wild zugleich. Seine Erfolge feiert er lieber im Stillen. Als Formenko vor einigen Jahren einen internationalen Umweltpreis erhielt, floh er in die Taiga, statt sich in San Francisco feiern zu lassen.

Die meisten der unerschrockenen Tierschützer sind bescheidene, ruhige Menschen. So auch Victor Lukarevski, ein Biologe aus Moskau. Er kann sich ein Leben in der Stadt nicht mehr vorstellen. Sein Büro sind die wilden Berge Turkmenistans, seine Schützlinge die letzten Anatolischen Leoparden. Diese äußerst seltenen Katzen bekommt man kaum mehr zu Gesicht, vielleicht noch 80 von ihnen leben in Freiheit. Das Hauptproblem: Sie vergreifen sich an Schafen. Deshalb töten die Bauern jeden Leopard, die ihnen vor die Flinte läuft. Lukarevski wirbt für Verständnis bei der örtlichen Bevölkerung und betreut WWF-Schafzuchten. Die Tiere werden als Entschädigung an betroffene Schäfer gegeben.

Mit Ausgleichslieferungen ist das seltenste Säugetier Europas nicht mehr zu retten, die Mönchsrobbe. Ali Cemal Gügü taucht ihnen am türkischen Cap Anamur hinterher. Mit kleinen Kameras kann er ihre Bruthöhlen überwachen, ohne die Tiere zu stören. Doch gegen die Fischerei, die in Schutzzonen mit ihren Riesennetzen die Robben bedrohen, ist auch er machtlos.

Sein Kollege Andrew Arnel lebt zwar auf den fernen Philippinen, hat aber das gleiche Problem. Hier ziehen die letzten Dugongs, asiatische Seekühe, friedlich ihrer Wege. Sirenen nannten sie einst die Seefahrer, da sie die plumpen Säugetiere mit Meeresjungfrauen verwechselten. Heute sind Seekühe und Mönchsrobben durch Schleppnetze und die Überfischung der Meere akut bedroht.

Trotzdem, die Arbeit der Tierschützer vor Ort macht Mut. Mit staatlicher Unterstützung und dem Geld internationaler Hilfsorganisationen stehen die Letzen ihrer Art nicht mehr alleine da. Doch alles Geld wäre nichts wert ohne das persönliche Engagement Einzelner, denen dieser Film gewidmet ist.


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