Die Wüste lebt
Naturdokumentation / Komödie
1953 von Walt Disney produzierter Dokumentarfilm "The Living Desert"


Inhalt

Vor dem Auge der Kamera erwacht die scheinbar "tote" Natur in der "Great American Desert" plötzlich zu einem faszinierenden Leben. Unter den "Hauptdarstellern": Sandeidechsen, Vogelspinnen, Erdhörnchen, Zwergeulen und viele andere Bewohner des einzigartigen Landstrichs...

Die "Great American Desert": Ein riesiges Gebiet, das sich von Oregon bis Mexiko, von Kalifornien bis Texas erstreckt und einzigartige Naturwunder wie das "Death Valley", "Monument Valley" oder die "Yuma Sand Dunes" beheimatet. Fast das ganze Jahr hindurch herrscht in diesem unermesslichen Areal eine Trockenheit, die jedes Leben scheinbar unmöglich macht. Doch was dem menschlichen Auge als "tote" Natur erscheinen mag, erwacht vor dem Auge der Kamera zum Leben. Da gibt es eigenartige Pflanzen, die ihre Blätter aus ökonomischen Gründen, aber auch zum "Selbstschutz" in Dornen verwandeln und Vögel, die inmitten dieses natürlichen und uneinnehmbaren Schutzwalls ihre Nester bauen. Auch Schildkröten, die gelernt haben, für lange Trockenperioden Flüssigkeit zu speichern, leben in diesem faszinierenden Gebiet. "Die Wüste lebt" ist eine fantastische Entdeckungsreise in das unbekannte Reich der Natur, die voller Wunder ist. Der Film zeigt den unerbittlichen, erbarmungslosen Kampf ums Überleben, romantisches Liebeswerben, niedliche Spiele und grausame, aber notwendige Beutezüge. Unter den "Akteuren": Sandeidechsen, Vogelspinnen, Luchse (Gezeigt wird u. a. kurz ein Luchs, der auf einen Kaktus flüchtet) und Klapperschlangen, Beutelratten und Zwergeulen, Erdhörnchen, Habichte, Tausendfüßler, Mäuse, Stinktiere und viele andere Tiere. Der Zuschauer kann hautnah dabei sein, wenn eine todesmutige Kängurumaus einer Klapperschlange Sand in die Augen streut, um ihr Leben zu retten oder Erdhörnchen ihr "Familienleben" vor der Kamera ausbreiten. Und auch der dramatische Kampf der Raubwespe gegen die riesige Vogelspinne, die schließlich durch einen Stich betäubt wird, damit die Wespe ihr Ei auf dem Leib der Spinne ablegen kann, ist faszinierend. Dass die Spinne der später ausschlüpfenden Larve der Wespe als Nahrung dienen wird, mag grausam erscheinen, aber so ist eben der natürliche Lauf der Dinge in der "Great American Desert"...

"Dokumentarfilm aus der Sierra Nevada/Arizona über das Leben kleiner Wüstentiere mit großen Aufregungen. Er arrangiert bis dahin nicht gesehne Aufnahmen aus weithin unbekannten Naturbereichen zu einer ebenso spannenden wie lehrreichen Unterhaltung." (Lexikon des internationalen Films) "Die Wüste lebt" ist der wohl bekannteste und gelungenste Tier- und Naturfilm, der je aus den Disney-Studios kam. Das 1953 gedrehte, wegweisende Werk von James Algar bildete den Auftakt zu insgesamt 13 "True-Life-Adventures", die die Disney-Studios in der Folge auf den Markt brachten. Der farbenprächtige Streifen erhielt 1954 einen Oscar und einen Golden Globe. Regisseur James Algar (1912-1998) studierte zunächst Journalismus und gab das humoristische Magazin "The Chapperal" heraus. Nach Abschluss seines Studiums fing er in den Walt Disney Studios als Zeichner an und wirkte dort an Klassikern wie "Schneewittchen und die Sieben Zwerge", "Fantasia" und "Bambi" mit. Während des Zweiten Weltkrieges inszenierte er Aufklärungs- und Propagandafilme für die amerikanischen Truppen. Später konzentrierte er sich ganz auf Naturfilme. Diese Disney-Produktionen waren ursprünglich nur als Studienvorlage für die Entwicklung glaubwürdiger Zeichentrick-Charaktere gedacht, bis Algar daraus ein eigenes Genre schuf, indem er die Naturaufnahmen zu Geschichten verknüpfte und das Verhalten der Tiere "vermenschlichte". Algar inszenierte neben "Die Wüste lebt" Klassiker wie "Wunder der Prärie", "Geheimnisse der Steppe", "Wilde Katzen" und "Lobo, der Wolf".



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